Geschwindigkeit zählt – auch bei der Schadenkalkulation
Zurich will Kunden und Partnern intelligente Lösungen im Schadenmanagement bieten. Um die Prozesse nach einem Kfz-Schaden zu beschleunigen, testet Zurich in einem innovativen Pilotprojekt zusammen mit T-Systems und dem InsurTech-Unternehmen Spearhead neue Potentiale aus.
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Schadenhöhe berechnen in nur einer Minute
Einmal nicht aufgepasst, da ist es passiert: Auffahrunfälle passieren innerhalb weniger Sekunden. Doch um zu prüfen, was genau am Auto kaputt ist und wie viel die Reparatur kosten wird, dauerte es bisher meist mehrere Tage. Damit Kunden schneller wissen, wie hoch ein Kaskoschaden ausfällt und ob sich eine Reparatur lohnt, testet Zurich eine Schadenkalkulation per Software. Bis man über die Schadenhöhe Bescheid weiß, dauert es dann nur noch 60 Sekunden. Für das schnelle Ergebnis sorgt unter anderem ein Adapter, der an die sogenannte „On-Board-Diagnose“-Schnittstelle (OBD-II) des Autos angedockt werden kann. Darin befinden sich ein GPS-Sensor und ein Beschleunigungssensor, die bei einem Unfall jene Kräfte messen, die auf das Auto einwirken. Per integrierter SIM-Karte werden die Daten dann zum Rechenzentrum gesendet, wo die Schaden-Software den Unfall analysieren kann.
Mit Big Data Tempo aufnehmen
Der Datensatz enthält detaillierte Crash-Informationen, die kurz vor, während und nach dem Unfall durch den OBD-II Adapter aufgezeichnet wurden. Mittels Smart Analytik werden diese Daten automatisch ausgewertet. Für diese Analyse kann das System auf die Vergleichsdaten von über einer Million echter Schadenfälle zurückgreifen. Das Resultat ist ein Schadenreport mit detaillierten Informationen zum Unfall. Neben Zeitpunkt und Ort enthält dieser Report auch eine Beschreibung der beschädigten Bereiche am Fahrzeug sowie eine Prognose, wie hoch die Reparaturkosten werden und ob sich diese überhaupt lohnt. Diese Informationen werden innerhalb weniger Sekunden im dazugehörigen Schaden-Portal angezeigt.
Zurich kann den Kunden dann unmittelbar nach dem Unfall kontaktieren und nach Rücksprache gegebenenfalls einen Abschleppdienst und ein Ersatzfahrzeug organisieren sowie eine passende Werkstatt für die Reparatur beauftragen.
Mit der intelligenten Schadenmanagement-Lösung kommt der ganze Prozess – von der Unfallbenachrichtigung über die Schadenaufnahme bis hin zur Auswertung und Erstellung des Schadenreports – vollkommen digital aus einer Hand. Das spart Zeit und sorgt für eine schnellere Regulierung des Schadens. Die Technik kann bei über 70 Prozent der Unfälle angewendet werden. Mithilfe des Adapters können fast alle Automodelle – auch solche, die noch nicht mit einem Telematik-System vom Hersteller ausgerüstet sind – nachträglich vernetzt werden. Die OBD-II Schnittstelle für den Adapter wird seit 2004 in jeden Neuwagen verbaut.
Über das Pilotprojekt
Für das Pilotprojekt stellt T-Systems die Hardware in Form des OBD-II Adapters sowie die Infrastruktur zur Übermittlung der Telematik-Daten. Die Analyse selbst führt die Software von Spearhead durch. Ebenso kommt das Portal zur Schadenanalyse und -bewertung aus dem Hause des Schweizer InsurTech. Die Technik wird derzeit in ausgewählten Projekten getestet, unter anderem in Berlin und im Stuttgarter Raum.